Hilfe für Schüler:innen in Not: Anfrage der Linksfraktion zeigt Mängel in regionalen Beratungs- und Bildungszentren (ReBBZ)

Sabine Boeddinghaus

Die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) sind ein wesentlicher Baustein in Hamburgs Schullandschaft. Ihr umfangreiches Beratungs- und Bildungsangebot ist wichtig für die inklusive Bildung – sei es durch temporäre Lerngruppen, sei es durch sonderpädagogische Gutachten, durch diagnostische Verfahren für Schulbegleitungen oder durch die Beratung von Schüler:innen durch Psycholog:innen. Eine Anfrage der Linksfraktion zeigt erstmals die Stellenbesetzung der ReBBZ und offenbart eine besorgniserregende Unterausstattung der Stellen für Psycholog:innen.

Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die ReBBZ unterstützen die Schulen dabei, die ständig anwachsenden sozialen Aufgaben zu bewältigen. Seit der Coronakrise sind diese Aufgaben noch einmal deutlich gestiegen. Die Wartelisten für Therapieplätze sind unverantwortlich lang, die Zahlen für Schulabsentismus sind hoch und die Zahl der temporären Lerngruppen auch. Umso mehr erschrecken mich die relativ niedrig angesetzten Stellen in den Beratungsabteilungen der jeweiligen ReBBZ. Zudem sind sie äußerst ungleich verteilt – und das geht dann zu Lasten der betroffenen Schüler:innen, ihrer Eltern und der Fachkräfte.“

In der Antwort auf unsere Anfrage gibt der Senat für die einzelnen Bezirke um die zehn Stellen für Psycholog:innen an, wobei der Bezirk Wandsbek mit 20,23 Stellen den höchsten Wert aufweist, während das wirtschaftlich schwächere Harburg mit nur 7,51 Stellen ausgestattet ist. Schlusslicht ist der Bezirk Nord mit 6 Stellen.

Sabine Boeddinghaus„Seit Jahren berichten Kinder- und Jugendpsycholog: innen, schulische Beratungsdienste, Sozialarbeiter:innen und Familien selbst von der Not vieler Kinder. Schule ist im Alltag und im Leben der jungen Menschen ein wichtiger sozialer Ort. Doch dann muss sie auch in der Lage sein, neben verlässlicher Bildungsarbeit mit Beratungs- und Unterstützungsangeboten angemessen auf die Bedürfnisse der Schüler:innen zu reagieren. Der Senat muss jetzt dringend eine ergebnisoffene Bedarfsanalyse für die ReBBZ anstrengen und entsprechend notwendige Stellen schaffen. Die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen darf nicht vernachlässigt werden – und auch die Arbeitsbelastung der Beschäftigten muss verringert werden!“

 

Unsere Anfrage (Drs. 22/11874) hängt dieser PM an.

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