Corona-Infektionszahlen an Schulen: Soziale Ungleichheit und vernebelte Daten

Sabine Boeddinghaus

Auch an Hamburgs Schulen gilt: Die Verteilung der Corona-Infektionszahlen legt die soziale Ungleichheit in der Stadt offen. Das belegt eine Anfrage der Linksfraktion. Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wir sehen eindeutig eine Häufung der Infektionen in den Schulen mit den drei niedrigen Sozialindexen. Besonders sticht aber der Sozialindex 6 - ökonomisch hoch gestellte Schulen - heraus, bei dem im Zeitraum 14. bis 27. August nur 22 Infektionen gemeldet wurden. Corona und die Infektionsgefahr scheinen auch hier mit dem sozialen Hintergrund zu tun zu haben.“

Vor dem Hintergrund der Abfrage von Daten aus der Gesundheitsbehörde durch Deniz Celik (Drs. 22/5534) und den Meldungen, die dem Robert-Koch-Institut gemacht werden, sieht Boeddinghaus großen Handlungsbedarf des Senats: „Die gemeldeten Infektionszahlen der Schulen passen überhaupt nicht überein mit denen der Gesundheitsbehörde oder denen des RKI. Hier muss der Senat dringend eine Klärung vornehmen und deutlich machen, welche Werte seinen Angaben zugrunde liegen. Aus meiner Erfahrung sind die Daten der Schulbehörde selten belastbar und noch viel seltener transparent. Doch gerade angesichts des anstehenden Herbstes müsste es doch das gemeinsame Interesse des Senates über alle Behörden hinweg sein, die ungeimpfte Gruppe der jungen Menschen bestmöglich zu schützen. Dass dabei die Lolli-Tests erst in der Pilotierung sind und die Luftfilter immer noch nicht in den Schulen stehen, ist Ausdruck schlampiger Vor- und Fürsorge.“

 

Unsere Anfrage (Drs. 22/5566) ist dieser PM beigefügt.