Diskriminierung von HIV-Positiven beenden: Vom Senat gibt's nur Ankündigungen

Deniz Celik

Der Welt-Aids-Tag ruft seit 1988 am 1. Dezember zur Solidarität mit HIV-positiven Menschen auf. Mittlerweile kann in Deutschland die ganz überwiegende Mehrheit der HIV-positiven Menschen dank Medikation ein gesundes Leben führen und arbeiten gehen. Das größte Problem für HIV-positive Menschen ist daher nicht mehr das Virus – es ist die soziale Ausgrenzung, die viele gerade auch im Arbeitsleben erfahren. 

Die Aidshilfe engagiert sich für die Belange von HIV-Positiven und bietet mit ihrem Projekt #andersarbeiten Beratungen und Fortbildungen an, um für Diskriminierung im Arbeitsleben zu sensibilisieren und sie abzubauen. Mit dem gleichen Ziel hat die Stadt Hamburg als Arbeitgeberin im vergangenen Jahr die Deklaration für einen diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben unterzeichnet. 

Nun fragte die Linksfraktion nach der konkreten Umsetzung dieser Deklaration in den Behörden und landeseigenen Unternehmen. Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Bilanz nach über einem Jahr ist ernüchternd. Kein einziges Mal hat die Stadt Hamburg das Projekt #andersarbeiten der Hamburger Aidshilfe in ihre Fortbildungen miteinbezogen oder sich auch nur beraten lassen. Und das, obwohl die Aidshilfe seit über 40 Jahren Expertise bei diesem Thema zur Verfügung stellt. Fragt man nach weiteren konkreten Schritten zur Umsetzung der Deklaration, flüchtet sich der Senat in diffuse Allgemeinplätze und bleibt konkrete Antworten schuldig. Hamburgs HIV-Positive brauchen aber nicht nur Ankündigungen - am Ende zählen die Taten, die folgen. Wir fordern die Stadt daher auf, das Fortbildungs- und Beratungsprojekt #andersarbeiten der Hamburger Aidshilfe künftig aktiv in die Angebote des Zentrums für Aus- und Fortbildung einzubinden.“