Drohende Ausbildungskrise in Hamburg: Senat muss handeln!

Insa TietjenOlga FritzscheSabine Boeddinghaus

Die Corona-Krise führt nicht nur zu Jobverlusten und Kurzarbeit. Sie bedroht auch Ausbildungsplätze. Die Hamburgische Bürgerschaft hat in ihrer Sitzung am 24.06. mehrheitlich einen Antrag (Drs. 22/499) der Fraktion DIE LINKE abgelehnt, mit dem diese den Senat dazu aufforderte, ein eigenes Maßnahmenpaket zur Sicherung von Ausbildungsplätzen in der Stadt aufzulegen. Das Maßnahmenpaket beinhaltet u.a. die Sicherstellung der Ausbildung und Existenz der Auszubildenden bei Kurzarbeit, Insolvenz und Nichtübernahme, die Sicherstellung des Ausbildungsabschlusses und die Schaffung von Anreizen für mehr Ausbildungsplätze aus Landesmitteln.

 „Wir beobachten eine besorgniserregende Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt. Die Haltung den Sommer abzuwarten und zu schauen, ob es zu einer Normalisierung bei den Abschlüssen von Ausbildungsverhältnissen kommt, reicht uns nicht aus“, erklärt Insa Tietjen, ausbildungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Der Senat darf sich bei der Auszahlung von Prämien, die wertvolle Ausbildungsplätze erhalten sollen, nicht nur auf den Bund verlassen!“

Die arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Sprecherin Olga Fritzsche ergänzt: „Angesichts der Verwerfungen, die bereits jetzt auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu beobachten sind, wäre es ein fatales Signal, wenn der Senat nicht mit eigenen Mitteln unterstützend tätig wird. Es ist absehbar, dass ein einbrechender Ausbildungsmarkt langfristig negative Folgen für den Hamburger Arbeitsmarkt haben wird.“

Die Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin Sabine Boeddinghaus abschließend: „Viele Jugendliche, die dieses Jahr die Schule verlassen, sind mit einem sehr schwierigen Ausbildungsmarkt konfrontiert. Es darf nicht sein, dass viele Jugendliche ohne richtige Perspektive dieses Jahr die Schule verlassen und in einer Warteschlange von Maßnahmen landen. Hier muss auch der Senat auf Landesebene mit eigenen Mitteln nachsteuern.“

Den Antrag der Fraktion DIE LINKE finden Sie im Anhang an diese Mitteilung.

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