Gewalt gegen Frauen: Patriarchalisches Denken durchbrechen!

Cansu Özdemir

Am 25. November ist der Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Aktuell fordert die Linksfraktion in zwei Anträgen eine öffentlichkeitswirksame Kampagne zu sexualisierter und häuslicher Gewalt, die gezielt Männer und ihr Verhalten adressiert, sowie auch eine unabhängige Monitoringstelle, die sämtliche Femizide mit ihren Hintergründen erfasst und diese dann wissenschaftlich auswertet. Beide Anträge liegen derzeit im Sozialausschuss.

Zum Hintergrund: In Hamburg gab es 2020 zwei vollendete Femizide, sowie eine versuchte Tötung und einen Mordversuch. Im laufenden Jahr versuchten Männer in mindestens drei Fällen, ihre Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen zu töten. Eine eigene Auswertung von Pressemeldungen zählt für den gesamten Norden 16 vollendete Femizide in diesem Jahr. Der bislang letzte Fall liegt nur wenige Tage zurück – ein Mann stach auf dem Standstreifen der A7 auf seine Ehefrau ein, die schließlich von einem LKW überrollt wurde. Bundesweit wurden 2020 139 Frauen Opfer von tödlicher Partnerschaftsgewalt – 2019 waren es noch 117 Frauen.

Gewalt ist ein Männerproblem. Statistisch gesehen sind bei Gewaltverbrechen Männer in großer Mehrheit sowohl Täter als auch auch Opfer: Es sind acht von zehn Fällen. Nur bei der Partnerschaftsgewalt dreht sich das Verhältnis um: Hier sind in acht von zehn Fällen Frauen die Opfer. Die extremste Form der Gewalt von Männern gegen Frauen – nämlich deren Tötung aufgrund ungleicher Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern – wird als Femizid bezeichnet. In Deutschland treten Femizide besonders häufig in Form von Trennungstötungen auf. 

Dazu Cansu Özdemir, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Auch heute noch glauben viele Männer, sie seien Frauen überlegen. Femizide und Gewalt gegen Frauen und Mädchen sind ein Produkt dieser patriarchalen Vorstellung von Männlichkeit, die Frauen abwertet und sie kontrollieren und dominieren will. Dieses Denken tätet im schlimmsten Fall - wir müssen als Gesellschaft alles dafür tun, um damit zu brechen! Am Donnerstag ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Mein Ziel ist es, dass es diesen Tag irgendwann nicht mehr geben muss.“

 

Unsere beiden aktuellen Anträge (Drs. 22/6240 & 22/2652) hängen dieser PM an.

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