Nach Tod von Esther Bejarano: LINKE fordert, Schule oder Straße nach ihr zu benennen

Deniz CelikSabine Boeddinghaus

Am 10. Juli starb mit Esther Bejerano eine der letzten Überlebenden des KZ Auschwitz. Sie war eine unermüdliche Kämpferin für Verständigung und Toleranz und gegen alle Formen von Hass, Faschismus und Rechtsextremismus. Generationen von jungen Menschen lernten durch Gespräche mit ihr in den Schulen vom Holocaust, sie engagierte sich vielfältig für die Demokratie. Seit 1980 wohnte Esther Bejerano in Hamburg. Die Linksfraktion fordert den Senat auf, unverzüglich im Gedenken an Esther Bejarano eine Schule, einen Platz oder eine zentrale Straße nach ihr zu benennen.

Dazu Sabine Boeddinghaus, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Esther Bejarano war ein Vorbild – ihre Haltung, ihre Engagement, auch ihr Optimismus. Sie hatte die Nazis erlebt, sie musste die KZs Auschwitz und Ravensbrück durchstehen, ihre Eltern und eine Schwester wurden ermordet. Und sie hat ihre Stimme genau deshalb mit einer unglaublichen Kraft erhoben gegen alle Formen rechter Hetze und Gewalt. Hamburg hat ihr so viel zu verdanken – es ist nur angemessen, wenn der Senat nun rasch handelt und einen wichtigen Ort oder eine Schule in unserer Stadt nach Esther Bejarano benennt."

Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion: "Bisher hat Hamburg sich ja nicht mit Ruhm bekleckert, wenn es um die Ehrung dieser großen Antifaschistin ging: Unsere Initiative, ihr die Ehrenbürgerwürde zu verleihen, scheiterte wiederholt - abgespeist wurde Esther Bejarano dann mit einer zweitrangigen Münze. Jetzt kann der Senat, können SPD und Grüne, diese beschämende Nummer wiedergutmachen – Esther Bejarano war im Herzen so vieler Hamburger:innen. Jetzt muss ihr Name ins Herz der Stadt rücken."