Schildbürgerstreich bremst die Bahn: Bau der A25 verhindert Zweigleisigkeit der Strecke nach Geesthacht
Die Verlängerung der Autobahn A25 durchkreuzt – im Wortsinn – sinnvolle Bahnplanungen. Das zeigt eine Anfrage der Linksfraktion. Zum Hintergrund: Hamburg und Schleswig-Holstein planen gemeinsam die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke zwischen Hamburg-Bergedorf und Geesthacht. Dabei soll in einem ersten Schritt ein 20-Minuten-Takt im Pendelbetrieb auf der eingleisigen Strecke zwischen Bergedorf und Geesthacht eingerichtet werden, in einem zweiten Schritt sollen dann alle 20 Minuten auch Regionalexpress-Züge zwischen Geesthacht und dem Hamburger Hauptbahnhof fahren. Für diesen zweiten Schritt sind eine Elektrifizierung und ein zweigleisiger Ausbau der Strecke notwendig. Doch aktuell plant der Bund bei Geesthacht einen weiteren Abschnitt der Autobahn A25, der die Bahnstrecke kreuzen wird. Und diese Kreuzung zwischen Autobahn und Bahnstrecke wird nur für ein Gleis ausgelegt, wie unsere Anfrage ergibt.
Dazu Stephan Jersch, Bergedorfer Wahlkreisabgeordneter der LINKEN: „Endlich soll die Bahnstrecke wieder in Betrieb genommen werden und dann kommt so ein Schildbürgerstreich. Jetzt nur eingleisig zu bauen, um dann Jahre später mit erheblichen Mehrkosten zweigleisig zu werden, ist absurd. Weshalb hat der Senat nicht von Anfang auf einer zweigleisigen Unterführung bestanden - zumal die Trasse im öffentlichen Eigentum der vhh mobility ist? Die Bahn war während der Weltkriege zweigleisig, der Platz für die Wiedererrichtung des zweiten Gleises ist also da. Einen Autobahnneubau wiederum brauchen wir weder klima- noch verkehrspolitisch.“