Schiller-Oper: Eigentümerin setzt unverfroren auf Nachbau statt Erhalt

Heike Sudmann

Die aktuelle Antwort des Senats auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft zur Schiller-Oper bestätigt die schlimmsten Befürchtungen. Die Eigentümerin spricht der Stahlkonstruktion die Denkmalfähigkeit ab und versucht gleichzeitig mit dem Argument der Nichtwirtschaftlichkeit den Erhalt der Konstruktion abzuwehren. Nur ein Nachbau, der in den von ihr geplanten Wohnungs- und Gewerbebau integriert werden soll, sei sinnhaft.

  „Schlimmer geht es nimmer. Frei nach dem Motto ‚Frechheit siegt‘ zieht die Eigentümerin weiterhin alle Register, um den Denkmalschutz der Schiller-Oper zu umgehen. Der Erhalt der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion am heutigen Standort steht den Bauplänen und der damit verbundenen Rendite im Wege. Statt umzuplanen tanzt die Eigentümerin den Behörden auf Nase herum“, sagt Heike Sudmann, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Besonders empörend findet Sudmann das Verhalten der Behörden. Obwohl die Eigentümerin bereits 2021 auf den notwendigen Korrosionsschutz hingewiesen wurde, ist bis heute nichts geschehen. „Statt auf Kosten der Eigentümerin ein Gutachten zum Korrosionsschutz ohne Abbau der Stahlkonstruktion erstellen zu lassen, bietet die Behörde sogar an, die Kosten für eine erste Schätzung zu übernehmen. Aus der Ablehnung dieses Angebots durch die Eigentümerin folgen keine Konsequenzen. Wenn der mittlerweile gestellte Abbruchantrag der Eigentümerin genehmigt werden sollte, wäre das ein weiterer Tiefpunkt im Umgang des Senats mit dem Denkmalschutz.“

 

Die Anfrage (Drucksache 22/8938) finden Sie im Anhang an diese Mitteilung.

 

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