Ukraine-Geflüchtete: Mietwucher im Mundsburg-Tower

Carola Ensslen

Im März verkündete der Senat, dass fördern&wohnen im Mundsburg-Tower Flächen für rund 500 Geflüchtete aus der Ukraine angemietet habe. Das klang erst mal gut, zumal es sich zum Teil auch um echte Wohnungen handelt. Nun ergibt aber eine Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion, dass die Stadt dafür horrende Summen zahlen muss. Für rund ein Jahr Nutzung fallen insgesamt mehr als 6,2 Mio. Euro an. Auch wenn man den Verpflegungsanteil im Gewerbegeschoss rausrechnet, sind es immer noch fast 5 Mio. Euro. 

Dazu Carola Ensslen, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Ich kann die Not des Senats verstehen, in kurzer Zeit viele Geflüchtete unterbringen zu müssen. Aber über diesen Mietwucher der Firma Home United Spaces GmbH bin ich entsetzt. 30 Euro pro Person und Tag für die Wohnungen ergeben 900 pro Person im Monat. Bei einer Wohnungsbelegung mit vier Personen sind das satte 3.600 Euro für eine Wohnung pro Monat. Das geht weit über die bereits vielfach kritisierten Unterkunftsgebühren bei fördern&wohnen von derzeit 518 Euro/Person/Monat hinaus. Die Firma verdient sich eine goldene Nase auf dem Rücken von Geflüchteten. Das ist sittenwidrig. Auf so einen Deal hätte sich der Senat trotz der Unterbringungsnot nicht einlassen dürfen. Ich fordere den Senat auf, die Verträge auf ein angemessenes Niveau nachzuverhandeln.“

 Unsere Anfrage (Drs. 22/8701) hängt dieser PM an.

 

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