Zweiter Bildungsweg als Hindernislauf: Senat ist bei der Erwachsenenbildung auf dem Holzweg

Sabine Boeddinghaus

In der LPK hat der Schulsenator heute angekündigt, dass zum 1. Februar des kommenden Jahres die drei Schulen des Zweiten Bildungswegs in einem Gebäude am Holzdamm zusammengefasst werden sollen.

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Das Vorgehen der Schulbehörde bleibt untragbar. Es wurde sich weder gemeinsam mit den Schulen über ein Konzept noch über einen Weg verständigt, um die Erwachsenenbildung weiter zu entwickeln. Das vortrefflich geeignete Gebäude der Abendschule Am Holstentor jetzt binnen kurzer Zeit zu räumen, hinterlässt den Eindruck, es ginge der Behörde eher um eine schnelle und einträchtige Vermietung als um zukunftsfähige Bildung.“

Sabine Boeddinghaus bemängelt auch, dass zwar die Zahl der Schüler:innen gesteigert werden solle, aber dennoch eine Eingangsprüfung stattfindet: „Vorab auszusortieren, verschließt die Bildungswege, statt sie zu öffnen. Die Hürden sind schon hoch genug, neben der Arbeit zur Schule zu gehen. Es fehlt an individueller und finanzieller Unterstützung für die Schüler:innen auf dem Zweiten Bildungsweg, damit es ihnen möglich ist, die Schule erfolgreich zu beenden.“

Weiterhin fehlen aus Sicht der Linksfraktion grundlegende Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung des Zweiten Bildungswegs. Sabine Boeddinghaus: „Es gibt keine fundierte Analyse des Zustands des zweiten Bildungsweges, keine gemeinsamen Absprachen und Planungen zwischen den Beteiligten und kein gemeinsam entwickeltes pädagogisches Konzept. Für die Zukunft der Erwachsenenbildung in Hamburg verheißt das nichts Gutes: Die Schulbehörde ist weniger am Holzdamm, mehr auf dem Holzweg.“