Wirtschaftspolitik ist für viele politisch Interessierte ein unübersichtliches Feld. Es fällt schwer, die verschiedenen Sachverhalte und Aussagen in den Medien zu verstehen und sie für die politische Arbeit zu nutzen. Mit den „roten Vorlesungen“ wollen wir dazu notwendige ökonomische Grundkenntnisse vermitteln, darüber hinaus mit verschiedenen Konzeptionen der Wirtschaftspolitik, die im Zentrum der Diskussionen stehen, vertraut machen.
Dies gelingt am besten mit der Einführung in die verschiedenen Konzeptionen der politischen Ökonomie:
3.2.2023 Die klassische politische Ökonomie mit der Herausbildung der Werttheorie und dem Kampf für freie Märkte und Kapitalismus
17.2.2023 Grundlagen der marxistischen Wirtschaftstheorie und ihre Kritik am Kapitalismus (Krisentheorie)
3.3.2023 Neoliberalismus (Neoklassik), die „Selbstheilungskräfte des Marktes“ und die Zurückdrängung des Staates („Sozialabbau“)
17.3. u. 31.3.2023 Keynesianismus: Politik gegen Konjunkturkrisen sowie Inhalt und Begründung einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik (2 Sitzungen)
➜➜➜ 14.4.2023 Alternative Wirtschaftspolitik: Das Konzept einer alternativen Wirtschaftspolitik mit expansiver Lohnpolitik, aktiver Finanzpolitik, Arbeitszeitverkürzung und
progressiver Steuerpolitik
Für diese fünf Themen haben wir in einem zwei-wöchentlichen Rhythmus sechs Sitzungen
vorgesehen. Beginn aller Sitzungen ist 18:30 Uhr. Am Ende einer Sitzung – 20:30 Uhr – sollte
das behandelte Thema abgeschlossen sein (Ausnahme: Keynesianismus mit zwei Sitzungen).
Im Vordergrund steht das Bemühen um „Wissenschaftlichkeit“, also Nachvollziehbarkeit
der Inhalte und Schlussfolgerungen. Abschließend sprechen wir über politische Wertung und
“Alltagstauglichkeit“ der Kenntnisse.
Meldet euch zur besseren Planbarkeit gerne an. Ansprechpartnerin ist: Regine.Brueggemann@t-online.de
Achtung: Weitere Termin stehen nun fest:
Erhard Crome: „‘Wertegeleitete Außenpolitik‘ und ‚regelbasierte internationale Ordnung‘ – Imperialismus in neuem Gewand?“
Annalena Baerbock bezeichnet die Außenpolitik der BRD als „wertegeleitet“ bzw. „regelbasiert“. Was sind das für „Werte“, was sind das für „Regeln“? Gelten die für Katar und die Türkei in gleicher Weise wie für Russland und China? Was haben sie mit dem Völkerrecht zu tun, das international verbindlich die Beziehungen zwischen den Staaten der Welt regelt? Erhard Crome ist Direktor des „WeltTrends“-Instituts für internationale Politik in Potsdam und kennt sich in der deutschen Außenpolitik und den Entwicklungen in den weltpolitischen Prozessen und Konflikten bestens aus.
21.4.2023 um 18 Uhr
Janis Ehling: „Antiimperialismus, linke Friedenspolitik und die Ukraine“
Die Friedensbewegung ist gespalten, heißt es in den Medien. In Hamburg fanden zwei Veranstaltungen statt, der Ostermarsch und das Friedensfest der LINKEN. Von den einen heißt es, sie hätten Leute, die nach „rechts offen“ seien. Von den anderen wird behauptet, sie seien „Teil des bundesdeutschen Mainstreams“ und würde sich der NATO anbiedern. Welche Position vertritt die Partei, woran wird Kritik geübt? Gibt es die Chance, die Spaltung der Friedens-bewegung zu überwinden? Janis Ehling ist Mitglied des Parteivorstands der LINKEN und wird seine Position ausführlich darstellen.
12.5.2023 um 18 Uhr
Jan van Aken: „Eskalation der Waffen, Sanktionen und Verhandlungsmöglichkeiten im Ukraine-Krieg“
an van Aken ist promovierter Biologe und arbeitet als Referent für internationale Krisen und Konflikte bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er war von 2009 bis 2017 für die Hamburger LINKE im Deutschen Bundestag und hat sich als Experte für Abrüstung im Bereich biologischer und chemischer Waffen einen Namen gemacht. Bekannt durch TV und Medien vertritt er souverän seine Auffassungen und kann mit seiner Expertise deutlich machen, dass auch im Ukraine-Krieg nicht Aufrüstung und Eskalation die Beendigung des Krieges herbeiführen, sondern aktive Abrüstungs- und Friedenspolitik. Doch wie sieht die aus und warum macht die LINKE zurzeit dabei keine gute Figur? „Wir Linke entzweien uns, anstatt gemeinsam gegen Aufrüstung zu kämpfen“. Was ist zu tun, um die LINKE wieder einheitlich handlungsfähig zu machen? Sind Sanktionen eine Hilfe oder eher ein Bumerang? Ist die Forderung nach sofortigen Friedenverhandlungen richtig? Wir erwarten eine spannende und lebhafte Veranstaltung!
29.6.2023 um 18 Uhr
Frank Deppe: „Der neue und der alte Kalte Krieg - ein Vergleich mit Fragen für die politische Linke und die Friedensbewegung“
Viele sehen im Ukrainekrieg eine ernsthafte Bedrohung des Friedens auf europäischem Boden und fürchten den Einsatz atomarer Vernichtungswaffen, der aus diesem von Russland angezettelten „europäischen“ Krieg einen Weltkrieg machen würde. Die Älteren unter uns fühlen sich mit Schaudern an den kalten Krieg der 50er und frühen 60er Jahre erinnert. Ist das, was heute passiert, eine Wiederholung des Kalten Krieges und seiner Gefahren? Was ist ähnlich, wo liegen die Unterschiede? Welche Gefahren lauern bei den heutigen Großkonflikten in den weltpolitischen Auseinandersetzungen zwischen einer absteigenden (USA) und einer aufsteigenden Großmacht (China)? Welche Konsequenzen hat das für die Linke und die Friedensbewegung? Prof. Frank Deppe forscht seit einiger Zeit zu diesen Themen und wird uns seiner Erkenntnisse und Forschungsergebnisse vortragen.
14.7.2023 um 18 Uhr
Veranstaltungsort: Kaffeewelt
Böckmannstraße 3
20099 Hamburg
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