DIE LINKE in der Bundesversammlung

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Interview mit dem Gewerkschafter Gerald Kemski-Lilleike, welcher von der Bürgerschaftsfraktion der Hamburger LINKEN zur Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten/der Bundespräsidentin delegiert worden war.

Die Bürgerschaftsfraktion der Hamburger LINKEN hatte den Gewerkschafter Gerald Kemski-Lilleike in die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten/ der Bundespräsidentin, die am 13. Februar stattfand, delegiert. Die Linke hatte den Sozialmediziner Gerhard Trabert für die Wahl nominiert. Neben den Stimmen der LINKEN-Delegierten bekam er auch mehrere Stimmen aus anderen Lagern.

Frage: Gerald, was hatte die DIE LINKE Bürgerschaftsfraktion bewogen, dich für die Bundesversammlung zu nominieren?

Gerald Kemski-Lilleike: Das muss die Bürgerschaftsfraktion eigentlich beantworten. Vielleicht ist wichtig gewesen, dass ich einer von zwei verbliebenen Gründungsmitgliedern der Quellpartei PDS in Hamburg bin (1990) und seitdem als ehemaliger Gewerkschafter und Betriebsrat im Hafen viele Jahre die Gewerkschaftsarbeit der LINKEN. in dieser Stadt mit entwickelt habe. Momentan bin ich Bundessprecher der AG Senior*innenpolitik DIE LINKE und Vorsitzender der Seniorendelegiertenversammlung im Bezirk Eimsbüttel.

F: Warum hatte DIE LINKE Gerhard Trabert nominiert, obwohl er keine Chance hatte, gewählt zu werden?

G K-L:  Wir dürfen nicht vergessen, dass Steinmeier einer der entscheidenden Schöpfer der Agenda 2010 und des Hartz IV-Systems ist. Also den Sozialstaat beschädigt hat. Vor diesem Hintergrund war es absolut notwendig, dass DIE LINKE eine Person dagegen stellt, die glaubhaft für ein soziales, solidarisches Land steht. Das war bei Gerhard Trabert absolut der Fall.

F: Der wiedergewählte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in seiner Dankesrede seinem Konkurrenten Trabert die Zusammenarbeit angeboten. Wie habt ihr das aufgenommen?

G K-L: Unser Kandidat Trabert hat gesagt, dass er den sozial Ausgegrenzten, die keine Stimme haben, eine Stimme verleihen will. Das ist ihm gelungen. Daher konnte Steinmeier dies nicht ignorieren.

F: Hat dich in der Bundesversammlung etwas besonders beeindruckt?

G K-L: Die gute Zusammensetzung unserer linken Delegation. Es war Hansi Urban vom Vorstand der IG Metall, mehrere Intensiv-Pfleger*innen aus den Krankenhäusern, die Rapperin aus Bremen, eine Tochter eines NSU-Opfers oder die Vorsitzende des Landesseniorenbeirats Berlin und andere tolle Persönlichkeiten vertreten.

F: Danke für deine Stellungnahme.