Kurzarbeitergeld: Zu wenig, zu spät – Hamburg muss aufstocken!

Abgeordnete

Die große Koalition im Bund hat sich auf eine schrittweise Erhöhung des Kurzarbeitergelds geeinigt. „Diese Regelung geht komplett am Bedarf vorbei und ist deshalb unzureichend“, kritisiert David Stoop, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Problematisch ist vor allem, dass der höhere Satz von 80 Prozent erst ab dem siebten Monat des Bezugs gelten soll. Er würde für viele also erst im Oktober greifen. Bis dahin werden jedoch viele Betriebe zumindest in eingeschränktem Rahmen ihre wirtschaftliche Tätigkeit wieder aufgenommen haben. Kurzarbeiter_innen werden so um die Aufstockung betrogen.“

Bis das erhöhte Kurzarbeitergeld endlich greift, hatten viele Arbeitnehmer_innen bereits ihre Ausgaben oder mussten Schulden aufnehmen. „Für diese Zeit müssen sie entschädigt werden – wenn die Sätze schon so spät ausgezahlt werden, müssen sie wenigstens rückwirkend gelten“, fordert Olga Fritzsche, wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion. „Wenn der Bund hier nicht schnell nachliefert, muss der Senat Mittel bereitstellen, um die dann erheblichen Verluste für die Hamburger_innen aufzufangen.“