Klimagerechtigkeit

in Altona

Die Klimakrise schreitet global in ungeahnt dramatisch schnellem Tempo voran – Überschwemmungen, Hitze- und Dürrerekorde mit Waldbränden und Ernteausfällen sind weltweit an der Tagesordnung. Diese Megakrise sowie das Artensterben und seine Auswirkungen zu bekämpfen und abzumildern, ist die wichtigste Aufgabe unserer Zeit.
Die Menschen, die - insbesondere im globalen Süden - am meisten von den Folgen der rasant zunehmenden Extremwetterkatastrophen betroffen sind, haben am wenigsten zur Klimaerhitzung beigetragen. Der jüngste Bericht der internationalen Nothilfeorganisation Oxfam ( von 11/23 ) bringt es noch einmal auf den Punkt: Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verursacht genauso viele CO2-Emissionen wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen. In Deutschland ist das reichste Prozent der Bevölkerung für mehr als 15-mal so viel CO2-Ausstoß verantwortlich wie die ärmere Bevölkerungshälfte.
Dieses Maß an Ungerechtigkeit ist nur in einem von Profit und Wachstum getriebenen Wirtschaftssystem unter rücksichtsloser Ausbeutung von Mensch, Natur und Tieren möglich. Ein grüner Kapitalismus wird die Klimakrise nicht lösen. Immer mehr Menschen in der Klimabewegung und in ökologisch orientierten Zusammenhängen erkennen die Notwendigkeit, mit dem von Kapitalinteressen gesteuerten System zu brechen. Diese Gruppen und Initiativen möchten wir als Linke in ihrem Kampf um Klimagerechtigkeit unterstützen. 
Denn: Auf allen Ebenen zeigt sich immer mehr, dass der Kompromiss des Pariser Klimaabkommens, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, weder mit den völlig unzureichenden Maßnahmenkatalogen der Regierenden geschweige denn mit deren unfassbar schleppenden Umsetzung zu verwirklichen ist. Doch damit nicht genug: Im November 2023 gab der rotgrün regierte Hamburger Senat bei der Anhörung zum neuen Klimaschutzgesetz zu, sein sogenanntes „Klimaschutzstärkungsgesetz“ und den dazugehörigen Klimaplan nicht mehr am 1,5 Grad-Ziel, sondern nur noch am 1,75 Grad- Ziel auszurichten.    
Wir als Linke lehnen die kapitulierende mutlose Aufgabe des 1,5 Grad-Ziels ab und fordern stattdessen einen beschleunigten radikalen Klimaschutz, der erstens konsequent sozial gerecht ist und zweitens den politischen Mut hat, sich mit den (Super-)reichen und Konzernen ( insbesondere der Öl-, Gas- und Kohleindustrie ), den Hauptverursachern des Klimanotstands, grundlegend anzulegen und sie zu entmachten.
Kollektive und klimafreundliche Alternativen wie flächendeckend z.B. ein kostenfreier öffentlicher Nahverkehr, ein dezentraler Ausbau erneuerbarer Energien und Nahwärme-Netze in öffentlicher und genossenschaftlicher Hand, warmmietenneutrale energetische Gebäudesanierungen sowie ein Ausbau der ökologisch-regionalen Landwirtschaft und eine Entsiegelungs- und Grünoffensive sind keine Luftschlösser, sondern durch Umverteilung finanzier- und machbar.   
Wir alle gehören zur letzten Generation, die den worst case einer klimatischen und ökologischen Megakatastrophe noch aufhalten kann! System change not climate change!