Ärgerliches Oster-Präsent vom Senat: Halbgare Pläne für die Köhlbrandbrücke

73,50 Höhe, 4970 Meter Strecke, ein Gestaltungswettbewerb fürs Optische und Fertigstellung bis 2046: Auf einer eigenwilligen Pressekonferenz am Ostermontag stellte Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard die Pläne für eine neue Köhlbrandbrücke vor. Ein Anlauf in der Vorwoche scheiterte am rot-grünen Streit.

Dazu Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Entscheidung des Senats für eine einzelne und 20 Meter höhere Brücke lässt unzählige Fragen offen. Es ist schon unverantwortlich, dass der Senat andere Varianten wie eine zweite gleich hohe Brücke neben der bestehenden Köhlbrandbrücke nicht geprüft hat.Und dann ergänzen eine fehlende Verkehrsanalyse und die fehlende Untersuchung der Notwendigkeit einer erhöhten Brücke das Bild: Brauchen wir wirklich in 20 Jahren noch eine derart hohe Brücke? Und was bedeutet eine solche enorme Höhe für witterungsbedingte Folgekosten und die Nutzbarkeit dieses XXL-Bauwerks? Es wird ja nicht mal der Beschluss der Bürgerschaft erfüllt – denn auch der forderte sowohl eine Untersuchung des Straßen- als auch des Schiffsverkehrs. Die Köhlbrandbrücke ist ein entscheidendes Infrastruktur-Projekt für unsere Stadt – trotzdem verbummelt der Senat Jahre bis zur Entscheidung, zerstreitet sich dann in der allerletzten Woche und präsentiert nun einen halbgaren und nicht zu Ende gedachten Entwurf. Die Hamburger*innen und der Hafen haben etwas Besseres verdient.“