Bildungsveranstaltung

Am 24.05.2023 um 19 Uhr im Parteibüro Die Linke Altona, Am Felde 2, referiert Naomi Elektra Bruhn zu marxistischer Theorie

Wie gesellschaftliche Verhältnisse uns anders erscheinen als sie sind.

Wem es nützt, wem es schadet. Und wie wir den Nebel lichten.

 

 

Mittwoch, 24 Mai 2023, 19:00 Uhr im Parteibüro Die Linke Altona, Am Felde 2.

 

Referentin: Naomi Elektra Bruhn, Studierende mit Bachelor- Arbeit zum Thema.

Moderation: Heinz-Dieter Lechte und Volker Vödisch

 

„Entfremdung, Verdinglichung, Fetischcharakter“ sind Begriffe, die von Karl Marx in seinem Werk verwendet wurden, von denen die meisten Menschen noch nie was gehört haben. Dennoch ist das was sie beschreiben im Leben jedes Menschen wirkmächtig.

Der Fetischcharakter wie er in „Kapital Band 1“ als „Warenfetisch“  eingeführt wird, nimmt darin eine Sonderstellung ein. Was entfremdetes Leben meint,  verstehen wir schnell, weil „Entfremdung“, als Gefühl nicht im  „richtigen Leben“ zu sein,  schon junge Menschen begleitet.

Marx Bezug zum Begriff Fetisch ist die Religion: „ Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eigenem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbstständige Gestalten“.

 

Es geht Marx also um den Unterschied zwischen Erscheinungsweise und Sein. Aus heutiger Sicht mag es verwundern, wenn sich unsere Vorfahren Holzsymbole schnitzen, diese als ihre Ahnen verehrten und fürchteten. Dass wir heutigen ein von Fetischen gesäubertes Leben führten wäre allerdings eine dicke Illusion. Wir werden versuchen das am „Geld“ und am „Staatshaushalt“ zu vermitteln, beides Flugzeugträger für Geschwader von Fetischen. Das Wesen von Fetischen ist, dass sie tagtäglich reproduziert werden und schwer zu erkennen sind, denn sie erscheinen uns als logische Gewissheiten.

Als Beispiel für einen nennen wir das „Sondervermögen“. Hier vereinfacht mit der These, es gibt gar kein Sondervermögen. Der  Staat braucht kein Sondervermögen, aber den Erhalt der Schuldenbremse zur Regulierung der Kommunen zugunsten von kapitalistischer Privatisierung. Grundsätzlich geht es darum, den Unterschied zwischen Erscheinungsweise und wissenschaftlicher Wirklichkeit verstanden zu haben; verstanden zu haben, Fetische und deren Charakter entstehen nicht geplant, um Menschen zu täuschen, werden aber dafür genutzt. Fetische sind keine Nebelkerzen, sondern der Nebel  selbst.