„Hamburg Service“: Bezirke stärken und Service vor Ort sind wichtiger als weitere Zentralisierung

Bezirkssenatorin Katharina Fegebank hat heute die Neuorganisation der Kundenzentren unter dem neuen Namen 'Hamburg Service' vorgestellt. Die bisher in den Bezirksämtern regional angesiedelten Mitarbeiter:innen mit ihrem Serviceangebot für das Einwohnermeldewesen und Ausländerangelegenheiten werden in eine Organisationseinheit der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke umgesiedelt.
Dazu Stephan Jersch, bezirkspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Die einzige Antwort des Senats bei Problemen der Bezirke ist auch hier wieder die Zentralisierung. Das eigentliche Problem der Bezirksämter – nämlich die personelle und finanzielle Ausstattung - wird nicht angegangen. Der mangelnde Finanzrahmen bestimmt das Handeln - wieder einmal! Attraktive und gut ausgestattete Arbeitsplätze in den Bezirksämtern sollten das Ziel einer bürgernahen Verwaltung sein. Stattdessen wird erst mit der Zentralisierung eine bessere Ausstattung angekündigt."
Stephan Jersch zu den Zielen der Neuorganisation, die Prozesse besser und schneller anzubieten: "Die Senatorin kann nicht erklären, warum es zur Erreichung dieser Ziele einer Zentralisierung bedarf. Und das hat seine Gründe: Bereits bei der letzten Kundenbefragung waren 93 Prozent der Kund:innen mit dem Service der Kundenzentren zufrieden. Die Zentralisierung ist also nicht notwendig: Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Mitarbeitende sind auch anders und ortsnah – direkt bei den Menschen in den Bezirken - zu erreichen. Stattdessen wird Hamburgs Politik fortgeführt und Aufgabe nach Aufgabe in den Behörden zentralisiert. Dieser Weg ist grundlegend falsch. Hamburgs Bezirke müssen gestärkt werden. Notwendig sind mehr bezirkliche Mitsprache, eigene Haushaltsrechte und mehr Aufgaben, die in die Bezirke verlagert werden. Besonders Letzteres hatten Hamburgs Bezirksamtsleiter:innen schon 2011 parteiübergreifend gefordert."