"Hamburg-Takt" und Busverkehr: Nur leere (Wahl-)Versprechen von Tschentscher

Im Dezember 2019, wenige Wochen vor der Bürgerschaftswahl, stellte der Erste Bürgermeister Tschentscher den sogenannten Hamburg-Takt vor und versprach viele neue Buslinien sowie Hunderte neue Bushaltestellen. Eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE zeigt aber nun, dass er dieses Wahlversprechen klar gebrochen hat: Von den angekündigten 600 neuen Bushaltestellen wurde nicht mal ein Viertel errichtet. Und auf die Zahl von knapp 150 neuen Haltestellen kommt der Senat auch nur, wenn er ab Dezember 2018 und nicht ab 2019 zählt.  

Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die vollmundigen Versprechungen des Bürgermeisters haben sich als reines Wahlkampfmanöver erwiesen. Obwohl die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Verkehr das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht und zum Teil sogar übertroffen haben, hält das Angebot nicht mit." Um die Zahlen nicht noch schlechter aussehen zu lassen, habe der Senat zu allerlei Tricks gegriffen, sagt Sudmann. So verkaufe er die Umwandlung von Schnellbuslinien in Metrobuslinien – z.B. von den Linien 36 und 37 zu M 16 und M18 – als Neuerung. Selbst den U-Bahn-Ersatzverkehr zwischen der Legienstraße und Rauhes Haus zähle er als neue Expressbuslinie mit. Sudmann: „Es wäre besser, der Senat hätte diese Kreativität zum Ausbau des Busnetzes eingesetzt. Die Mobilitäts- und Klimawende kann nur klappen, wenn das Angebot bis 2030 massiv und mit eigenen Busspuren ausgebaut wird. Die großen Tunnelprojekte der U- und S-Bahnen werden nämlich frühestens in den 2040er Jahren fertig. So lange können wir nicht warten.“