Klimaschutz beim U-Bahn-Bau: Senat verschweigt entscheidenden Makel

Senat und Hamburger Hochbahn (HHA) haben heute Ideen vorgestellt, wie der Bau der neuen U-Bahnlinie U5 klimaschonender werden könne. Dazu Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Das Problem der hohen Klimabelastung durch den Bau der U5 wird endlich auch vom Senat anerkannt. Bodenaushub und Abtransport, Zement- und Stahlherstellung für die Tunnelröhren erzeugen Millionen Tonnen CO2. Untersuchungen aus Berlin gehen davon aus, dass die beim Bau freigesetzten CO2-Mengen durch die Einsparungen im Betrieb erst nach 100 bis 200 Jahren amortisiert werden können."

Die heute präsentierten Ideen hätten allerdings einen entscheidenden Makel: "Sie setzen auf eine klimaschonende Produktion von Stahl und Zement, die es heute noch gar nicht gibt und die noch Jahre auf sich warten lassen wird", sagt Sudmann"Wenn es dem Senat wirklich um Klimaschutz geht, sollte er zuerst auf den Bau der Straßenbahn setzen. Dafür braucht es nämlich keine gigantischen Mengen von Bodenaushub und Lkw-Transporten durch die Stadt, keinen klimaschädlichen Zement. Bis die Industrie in der Lage ist, genügend klimaneutralen Stahl und Zement zu produzieren, könnte die Straßenbahn schon Hunderttausenden Fahrgästen täglich eine Alternative zum Auto bieten. Damit ließe sich die vom Senat angestrebte Klima- und Mobilitätswende bis zum Jahr 2030 wirklich erreichen. Die U5, die erst in 20 Jahren fertig sein soll, kommt dafür zu spät."

Anlage: Berechnung der CO2-Belastung durch den Bau der U5 (ohne Berücksichtigung des Energiebedarfs des Tunnelbohrers).

 

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