Leuchtwerbung auf den Straßen: Diese Zumutung gehört abgestellt!

Deutschland soll Energie sparen. Jede Kilowattstunde zählt, sagt Minister Habeck. Doch der Energiesparplan des Senats wendet sich bislang fast ausschließlich an Privathaushalte und öffentliche Einrichtungen. Während Straßenlaternen, Ampeln und Brunnen abgeschaltet werden, läuft beispielsweise die elektronische Außenwerbung nahezu ungebremst weiter. Dabei gäbe es hier viel Energiesparpotenzial: Eine einzige Großwerbeanlage verbraucht so viel Strom wie 20-30 Single-Haushalte insgesamt! Die Linksfraktion beantragt deshalb heute in der Bürgerschaft die schnellstmögliche Abschaltung der beleuchteten Außenwerbung.

"In aufwändigen Kampagnen werden wir zurzeit aufgefordert, Energie zu sparen. Wir sollen Duschköpfe wechseln und die Heizung herunterdrehen ", sagtHeike Sudmann, Abgeordnete der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Gleichzeitig laufen draußen die Werbemonitore nahezu ungebremst weiter und verschwenden Unmengen Strom. Das ist eine Zumutung, die schnellstens abgestellt gehört." Dass es grundsätzlich möglich ist, Werbung zu regulieren, zeigt die bereits beschlossene Nachtabschaltung. Heike Sudmann: "Das reicht aber nicht ansatzweise aus, denn den meisten Strom verbrauchen Werbemonitore tagsüber, wenn sie gegen den Sonnenschein anleuchten und dabei sogar gekühlt werden müssen. Eine Abschaltung würde große Mengen Energie sparen, ohne dass die Bürger:innen sich deswegen einschränken müssten. Hier muss die Politik sofort ran."

Zumal Werbeanlagen nicht nur wegen des Stromverbrauchs problematisch sind. Sie beeinträchtigen die Verkehrssicherheit, indem sie Autofahrer:innen ablenkt, schädigen die Natur durch Lichtverschmutzung und verschandeln die Stadt. Heike Sudmann:"Schleichend hat der Senat zugelassen, dass Hamburg mit immer mehr Reklameanlagen zugepflastert worden ist. Allein in diesem Jahr wurden mehr als 50 neue Werbesäulen im Straßenraum aufgestellt, die den ganzen Tag Spots zeigen, denen sich niemand entziehen kann. Es wird höchste Zeit, diese Entwicklung zu stoppen. Hamburg ist keine Dauerwerbesendung."

Unser Antrag (Drs. 22/9150) hängt dieser PM an.

 

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