Ausgesperrt und außen vor: Schlechte Studienbedingungen an der HafenCity-Universität

Studierende der HafenCity-Universität (HCU) haben in der Pandemie mit besonders schlechten Rahmenbedingungen zu kämpfen. Das ist das Ergebnis einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft an den Hamburger Senat.

Daraus geht hervor, dass den Studierenden zwar Arbeitsplätze in der Bibliothek und in den Ausstellungsräumen der "Märchenwelten" zur Verfügung stehen. Diese aber bieten offenbar nicht das, was für die technischen Studiengänge notwendig ist, zum Beispiel die Möglichkeit zum Modellbau, einen Zugang zu den PC-Pools oder auch nur Steckdosen für mitgebrachte Laptops. Entsprechend gering ist die Auslastung: Von den 30 Plätzen in den "Märchenwelten" werden gerade mal durchschnittlich drei pro Tag benutzt.

Dabei ist das Gebäude das einzige, in dem Studierende momentan arbeiten können: Viele Räumlichkeiten sind wegen eines Dieselschadens vor drei Jahren ohnehin nur eingeschränkt nutzbar. "In den vergangenen Monaten haben sich die Studierenden der HCU immer wieder beklagt, dass es an Arbeitsräumen, technischer Infrastruktur und Beteiligung in der Krisenbewältigung mangelt", sagt Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion. "Unsere Anfrage zeigt, wie berechtigt die Anliegen der Studierenden sind." 

Laut Aussage des AStAs sei der Präsident der HCU nicht bereit, über die Missstände mit der Studierendenvertretung zu kommunizieren. Stattdessen vertrete er den Standpunkt, dass nur derjenige ein technisches Studium beginnen dürfe, der die Kosten entsprechender Hardware unabhängig von Unterstützung der Universität tragen könne. Für Rose untermauert die Senatsanwort die Forderung, die geschützte Präsenz an allen Hochschulen zum Wintersemester zur Priorität zu machen. "Die Situation an der HCU zeigt, wie sehr wir eine pandemiegerechte Öffnung aller Hochschulen brauchen. Es darf nicht sein, dass die Bildungsgerechtigkeit auf der Strecke bleibt."

Anlage: SkA 22/05513

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