Umzugspläne beim Studienkolleg: Linksfraktion fordert langfristige Räumlichkeiten am Holstenglacis 6

Das Studienkolleg Hamburg bereitet sogenannte Bildungsausländer:innen ohne direkte Hochschulzugangsberechtigung (HZB) innerhalb eines Jahres auf den Besuch einer Hochschule vor. Ferner bietet es vorbereitende vorwissenschaftliche Kurse für Menschen mit direkter HZB an, die im Anschluss an der Universität Hamburg, der HAW oder der TUHH studieren wollen. Darunter fallen auch geflüchtete Studierende, die im Studienkolleg auf ein Studium in Hamburg vorbereitet werden. Das Studienkolleg verfügt über ein international renommiertes Ansehen. Etwa 70 Prozent der Kollegiat:innen werden in naturwissenschaftlich ausgerichteten Kursen unterrichtet.

Aufgrund eines Senatsbeschlusses soll das Kolleg nun aus den bisherigen Räumlichkeiten am Holstenglacis 6 ausziehen, um Räumen der benachbarten Behörde für Justiz und Verbraucherschutz Platz zu machen. Als Übergangslösung ist das Grundschulgebäude in der Telemannstraße angedacht. Einige Jahre später soll das Studienkolleg dann erneut umziehen - und zwar in die Räumlichkeiten der Berufsschule am Holstenwall. Der naturwissenschaftliche Fachunterricht soll zwischenzeitlich an die umliegende weiterführende Schule ausgelagert werden. In einem Antrag in der Bürgerschaftssitzung am 3. November fordert die Linksfraktion Hamburg den Verbleib des Studierendenkollegs am Holstenglacis 6 und die Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung mit den verschiedenen Mitgliedergruppen des Studierendenkollegs.

Dazu Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die geplante zweifache Verlegung stellt das Studienkolleg vor erhebliche Herausforderungen. Allein die Tatsache, dass es sich künftig die Räume mit anderen Schulen teilen muss, wird zu enormem Koordinationsaufwand und potenziell zu einer Einschränkung des Unterrichtsbetriebes führen. Durch den Umzug in die Telemannstraße verliert das Studierendenkolleg einen Standort in unmittelbarer Nähe der Uni, was für die angehenden Studierenden weitere Wege bedeutet und einen schlechteren Zugang zu günstigen Essen in den Mensen auf dem Campus. Weitere Fragen wie die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung sind außerdem noch nicht geklärt.“